Unsere Citizen-Science-Station

Naturschutzstation Gerhardt-Cornelssen-Haus in Wooster Teerofen, Naturpark Nossentiner-Schwinzer Heide

Auf Nachfrage bieten wir ganzjährig Gruppenführungen für jedes Alter, im Naturpark rund um unsere Citizen Science Station in Wooster Teerofen oder entlang unseres Fledermauslehrpfads an.

Dazu kommen jährlich wiederkehrende  Führungen und Schnupperkurse:

März:Winterquartierkontrollen im Naturpark. Hier kann man sich einer Gruppe von Wissenschaftler*innen anschließen und die Fledermäuse ganz leise in ihren Winterquartieren beobachten und zählen.

Sommer: Wir Organisieren und unterstützen im Sommer mehre Fledermausnächte, bei denen man live bei einem Fledermausnetzfang, Fledermaus-Kasten-Kontrolle einer Detektorbegehung und/oder einem Vortrag über Fledermäuse dabei sein kann.

September: "Leben in der Nacht": Schmetterlinge, Fledermäuse & Co. Eine solche Wanderung startet um 19 Uhr in der Neumondnacht. Ralf Koch, der Leiter des Naturparks, führt durch die wunderschöne Welt der Nacht. Mit möglichst wenig Licht lernt man so einen der dunkelsten Orte Deutschlands von seiner schönsten Seite kennen. Msn erfährt so allerhand über die Lebewesen der Nacht und wie wichtig die Dunkelheit auch für uns Menschen ist.

Die genauen Termine und alles was aktuell bei FUN passiert, finden Sie unter "News und Veranstaltungen". Darüber hinaus bieten wir Vorträge zu verschiedenen Themen. Bitte erfragen Sie Termine und Konditionen rechtzeitig bei uns.

Das Gerhardt-Cornelssen-Haus

Gerhardt-Cornelssen-Haus

Im Jahr 2014 gelang es dem Förderverein des Naturparks, eine eigene Naturschutzstation in Wooster Teerofen durch den Umbau eines alten Hauses zu realisieren. Die Station trägt den Namen „Gerhardt-Cornelssen-Haus“. Gerhardt Cornelssen, ein ehemaliger Oberförster und Naturschutzbeauftragter des damaligen Landkreises Lübz, hatte über die Forstverwaltung 1984 die erste Naturschutzstation in Wooster Teerofen errichtet. In ihr begann die „bürgerliche“ Fledermausforschung durch engagierte Thüringer Fledermausfreunde und viele Schüler nahmen dort in ihrer Freizeit ihren ersten Kontakt mit Natur, Wald und Naturschutz auf. Heute stellt das Gerhardt-Cornelssen-Haus den Sitz unserer Citizen-Science-Station dar. Wir verfügen hier über die notwendige Infrastruktur, mit denen die Daten zu Fledermäusen erhoben und zur Online-Auswertung aufbereitet, hochgeladen und ausgewertet werden können. Zudem gibt es Unterbringungsmöglichkeiten und wir veranstalten regelmäßig Vorträge und Seminare zum Thema Citizen Science sowie Natur- und Fledermausschutz.

Die "Fledermaus-Bunker"

Ehemalige Militärbunker werden zu Winterquartieren für Fledermäuse

Seit 2007 wurden 10 ehemalige Bunker der DDR-Volkspolizei in Winterquartiere für Fledermäuse umgewandelt. Diese neu geschaffenen Winterquartiere werden derzeit jeden Winter von sieben Arten und mehr als 400 Individuen genutzt. Im Herbst und Winter können das Ein- und Ausflugsverhalten der hier überwinternden Fledermäuse über Videos aus unserem Datenpool beobachtet werden. Kameras machen außerdem automatisch Bilder unserer ein- und ausfliegenden Wintergäste. Des Weiteren werden alle zehn Bunker mit Lichtschranken überwacht und die Fledermäuse automatisch gezählt. Damit können Fragen beantwortet werden wie: Wie verändern sich die Bestände in den Bunkern? Welche Fledermäuse können auf den Bildern bestimmt werden? Wenn Sie Lust haben, sich an der Auswertung dieser spannenden Daten zu beteiligen, machen Sie mit bei unseren Citizen Science Projekt, zu denen jeder herzlich willkommen ist!

Der Fledermaus-Lehrpfad

Aus unseren zur Verfügung gestellten Projektmitteln war es uns möglich, einen Fledermauslehrpfad auf dem ehemaligen Militärgelände zu entwickeln. Entlang mehrerer Stationen lässt sich viel Wissenswertes über die Fledermäuse, die hier in der Nossentiner Schwinzer Heide vorkommen erfahren. Bitte bitten um Verständnis, dass aufgrund der Sensibilität der Fledermäuse und um Vandalismus an den Bunkern zu vermeiden, der Lehrpfad nur im Rahmen von Gruppenführungen begangen werden kann. Bitte nutzen Sie hierzu das Kontaktformular.

Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

Im Herzen der Mecklenburgischen Seenplatte gelegen, erstreckt sich der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide auf 365 km². Das Gebiet ist geprägt von weiten Kiefern- und Mischwäldern, 60 naturbelassenen Seen, Mooren, Dünen und Feuchtwiesen, an denen eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt zu beobachten ist. Ein Netz von Rad-, Wander- und Reitwegen, die entlang kleiner Dörfer aus dem 13. Jahrhundert mit ihren historische Kirchen, Klöster und Gutshäusern führen, erstreckt sich über den gesamten Naturpark. Außerdem lädt das Kultur- und Informationszentrum Karower Meiler mit einer Ausstellung zum Naturpark und vielen Veranstaltungen zum Besuch ein!

Diese vielfältige Landschaft entstand durch die letzte Eiszeit als sich vor etwa 15 000 Jahren Gletscher von Norden voranschoben, langsam abschmolzen und hier die Endmoräne bildeten. Die vielfältige Naturausstattung und die geringe menschliche Siedlungsdichte (9 Einwohner/km²) sind Hauptursachen für das Vorkommen vieler bedrohter Tier- und Pflanzenarten. So wurden bisher über 140 Brutvogelarten nachgewiesen. Neunzig andere Vogelarten treten als Durchzügler und Nahrungsgäste auf. Der gesamte Naturpark ist Europäisches Vogelschutzgebiet. Hier finden sich etwa 16 Brutpaare des Seeadlers, 11 Paare des Fischadlers und 12-15 Brutpaaren der Großen Rohrdommel. Fischotter besiedeln das gesamte Gebiet. Seltene Pflanzen wachsen an nährstoffarmen, trockenen oder nassen Standorten, z.B. in den Uferbereichen der Klarwasserseen. Am Grund dieser Seen leben verschiedene Armleuchteralgen in Form ausgedehnter Rasen, die ein besonderes Kleinod im Naturpark darstellen.

Allerdings führten die weitgehende Waldrodung vor etwa 250 Jahre zugunsten der hier angesiedelten Glashütten, Teer- und Kalköfen, der Ziegeleien sowie vieler Holzmeiler zur fast völligen Zerstörung des Waldes. Aus der Holznot heraus entwickelte sich eine geregelte Forstwirtschaft, die nach und nach den Wald als Kiefernforst wieder aufbaute. Heute werden etwa 60% der Naturparkfläche als Wald gemäß einer naturnahen Forstwirtschaft genutzt und vom reinen Kiefernwald in einen Laubmischwald überführt. Teile des Naturparks sollen bis 2020 in einen völlig von der Beforstung ausgenommenen Wald übergehen.

Diese in Teilen Wildnis ähnliche Landschaft stellt ein ausgezeichnetes Gebiet dar, um modernen Naturschutz in all seinen Facetten miterleben und im Rahmen des Projektes aktiv mitgestalten zu können.