Wasserfledermaus Myotis daubentonii

Die Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) ist eine kleine bis mittelgroße Fledermaus, die auffallend große Füße mit Borsten hat. Sie ist häufig an Gewässern knapp über der Wasseroberfläche jagend zu beobachten.

Steckbrief
LebensraumWald- und gewässerreiche Niederungen, Männchen bis in die Hochlagen. Jagt über kleineren Teichen, ruhigen Wasseroberflächen von Flüssen, seltener auch an Stromschnellen, außerdem über Wiesen, an Waldschneisen und Wegen.
QuartiereGebäuden, Tunnel, Brücken, Baumhöhlen, Nistkästen. Liegen meist in Wäldern im Umkreis von 3 km um Gewässer. Quartiere werden häufig gewechselt. Wochenstubenverbände aus bis zu 150 Tieren. Überwinterung von September/Oktober bis März/April unterirdisch in Stollen, Höhlen, Kellern, Brunnen, Felsspalten oder Geröll mit hoher Luftfeuchtigkeit.
ReproduktionPaarung August bis Oktober. Geburt der Jungtiere in zweiter Junihälfte. Nach 25 Tagen flugfähig. Werden vermutlich noch im Geburtsjahr geschlechtsreif.
Größe• Kopf-Rumpf-Länge: 42 – 54 mm
• Unterarmlänge: 35 – 41 mm
• Flügelspannweite 230 – 280 mm
Gewicht8-15 g
Farbe/FellDichtes, kurzes Fell, an der Basis dunkelgrau. Oberseite / Haarspitzen gräulich, Unterseite grauweiß. Gesicht fleischfarben bis rötlichbraun.
Ohrenform• Kurz
• Werden bei Beunruhigung rechtwinklig zur Seite gelegt
• Tragus etwa halb so lang wie Ohr, oben leicht abgestumpft
Flügelbreit
FlugSchnell, wendig. Schwirrender Flügelschlag. Kreist direkt über Wasserflächen. Erbeutet im Flug kleine dämmerungs- und nachtaktive Insekten über dem Wasser mit Schwanzflughaut oder Füßen.
UltraschalllauteNahezu lineare Frequenzmodulation mit Startfrequenzen von 55 – 95 kHz und Endfrequenzen bei 25 – 40 kHz. Hauptfrequenz bei 40 – 47 kHz, jedoch aufgrund der starken Modulation schwer feststellbar. Relativ regelmäßige Rufe im Gegensatz zu den unregelmäßiger und tiefer rufenden Teichfledermäusen, überschneiden sich mit deren Rufen jedoch von 38 – 41 kHz. Rufe leicht zu verwechseln mit Fransen- sowie der Großen und Kleinen Bartfledermaus.
GefährdungRegionale Bestandsrückgänge feststellbar, von Baumfällungen und Sanierungsmaßnahmen an Häusern betroffen.
IUCN (2020): Least Concern (nicht gefährdet)
Rote Liste Deutschlands (2020): ungefährdet