Mopsfledermaus Barbastella barbastellus

Die Gattung Barbastella umfasst weltweit nur zu zwei Arten, wobei nur die Mopsfledermaus in Europa vorkommt.

Steckbrief
LebensraumMeist in alten Laubwäldern mit reichlich Totholzbestand anzutreffen, aber zum Beispiel auch regelmäßig in Kiefernforsten nachgewiesen.
QuartiereWochenstuben klassisch hinter Borkenlösung alter Bäume, aber auch Felsspalten und hinter Fensterläden, Verschalungen an Häusern. Meist 10 – 20 Weibchen in Wochenstubenverbänden (Mai – August). Männchen einzeln oder in kleinen Gruppen außerhalb der Wochenstube. Überwinterung in gemischten Gruppen auch mit anderen Arten, bevorzugt jedoch relativ kühle Quartiere, deshalb häufig im Eingangsbereich von Höhlen, Stollen, Bunkern und Kellern.
ReproduktionPaarung im Herbst, evtl. Winter. Schwärmt an Winterquartieren. Geburt der Jungtiere meist im Juni. Zwillingsgeburten häufiger als bei anderen Arten. Jungtiere nach ca. 6 Wochen selbständig. Geschlechtsreife noch im 1. Jahr.
Größe• Kopf-Rumpf-Länge: 45 – 56 mm
• Unterarmlänge: 36 – 44 mm
• Flügelspannweite: 260 – 295 mm
Gewicht7 – 11 g
Farbe/FellSchwarzbraun, relativ lang und dicht, wirkt aufgrund heller Haarspitzen wie bereift. Gesicht und Ohren schwarz.
NasenformSchnauze mopsartig gedrungen, Nasenlöcher öffnen sich nach oben.
Ohrenform• Breit, nach vorne gerichtet, umgeben Großteil des Gesichtes
• Äußerer Ohrrand mit etwa in der Mitte auffallendem, knopfartigem und wie angesetzt wirkendem Hautlappen (nicht bei allen Tieren vorhanden)
• Ohrdeckel (Tragus) etwa halb so lang wie Ohr, dreieckig und mit lang auslaufender, abgerundeter Spitze
FlügelRelativ schmal und lang.
FlugLangsamer Flatterflug, der durch extreme Wendigkeit gekennzeichnet ist.
UltraschalllauteTypischerweise zwei Ruftypen oder Mischform daraus: 1. ein vermutlich zur Fernorientierung dienender kurzer, lauter konstantfrequenter Ruf, der nach ca. 1 – 1,5 ms in einen frequenzmodulierten Ruf von 4 – 7 ms übergeht und von 35 auf 28 kHz abfällt (Hauptfrequenz bei 35 kHz); 2. ein wohl der Nahorientierung dienender längerer, leiser konstantfrequenter Ruf, der dann als frequenzmodullierter Ruf von 43 auf 33 kHz abfällt (Hauptfrequenz bei 43 kHz). Relativ gleichmäßige Rufe, die „klappernd bzw. kastagnettenartig“ klingen und sich dadurch von Myotis-Arten wie dem Großen Mausohr unterscheiden lassen.
GefährdungVor allem durch Quartierverlust, wenn ältere Bäume mit Höhlen nicht erhalten werden oder Gebäude saniert werden.
IUCN (2016): potenziell gefährdet
Rote Liste Deutschland (2020): stark gefährdet