Kleine Bartfledermaus Myotis mystacinus

Die kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus) ist häufig schwer zu erkennen ist, da die Einzeltiere in ihrer Fellfarbe stark variieren. Besondere Verwechslungsgefahr besteht mit der Großen Bartfledermaus (Myotis brandtii). Sie wurden erst 1970 als getrennte Arten beschrieben. Eine dritte Bartfledermausart, die Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe), wurde sogar erst 2001 beschrieben. Um alle 3 Arten morphologisch voneinander unterscheiden zu können, ist es notwendig, sich bestimmte Zahnmerkmale mit Hilfe einer Lupe anzusehen. Es ist daher äußerst schwierig, diese Arten im Winterschlaf oder auf Fotos zu unterscheiden.

Steckbrief
LebensraumÄhnlich der Schwesternarten is sie stark an Wälder gebunden, auch an Waldrändern, Schneisen, Gewässern, Feucht- und Moorgebiete, selten Wiesen oder Siedlungen zu finden.
QuartiereWochenstuben von etwa 20-60 Tieren in Baumhöhlen, hinter Borkenlösung, Fensterläden, Fassaden und hausspalten in waldnahen Gebieten, gelegentlich schmale Fledermaus- oder Vogelkästen. Überwinterung von Oktober bis April unterirdisch in Höhlen und Stollen, selten Wanderungen über weitere Entfernungen.
ReproduktionGeburt von maximal zwei Jungen Mitte bis Ende Juni. Schwärmen bereits Anfang August an Winterquartieren.
Größe• Kopf-Rumpf-Länge:36 – 48 mm
• Unterarmlänge: 32,0 – 36,5 mm
• Flügelspannweite: 190 – 230 mm
Gewicht4–9 g.
Farbe/FellOberseite dunkelgrau-braun. Unterseite sehr unterschiedlich, oft graufarben. Bei manchen Tieren zeigen sich goldene oder rötliche Haarspitzen. Dunkelbraunes bis schwarzes Gesicht, ebensolche Ohren, die im Gegensatz zur Großen Bartfledermaus im Inneren kaum aufgehellt sind.
OhrenformLange, mit 4-5 Querfalten. Lanzettförmiger, langer Tragus, etwa halbe Ohrenlänge.
FlügelSchmal und relativ spitz zulaufend.
FlugWendiger, kurvenreicher Flug. Jagt entlang von Wegen und Schneisen im Wald, an Waldkanten und Hecken sowie kleinen Gewässern.
UltraschalllauteStark frequenzmodulierte Rufe mit Startfrequenzen bei 75 – 120 kHz und Endfrequenzen bei 28 – 40 kHz. Hauptfrequenz bei 40 – 55 kHz, oft um 44 kHz. Trockene, relativ regelmäßige Rufe. Unterscheidung von den Rufen der Großen Bartfledermaus ist praktisch nicht möglich. Starke Verwechslungsgefahr außerdem mit Wasser- und Fransenfledermaus.
GefährdungLokale Bestandsrückgänge aufgrund von Gebäuderenovierungen und Verlust von Lebensräumen.
Rote Liste Deutschlands (2020): Ungefährdet.
IUCN(2016): Least Concern (nicht gefährdet).